mut

es war einmal eine junge frau. sie lebte in einem land ohne farben. eine lange zeit machte es ihr nichts aus. sie kannte es ja nicht anders. sie lebte gemeinsam mit den vielen anderen menschen in ihrem land ohne farben. alles war sepia. wenigstens nicht schwarzweiss, würde man denken, sondern warm und gemütlich. selbst der himmel veränderte seine farbe nie wirklich. manchmal, wenn die sonne schien, leuchtete er natürlich, hell und strahlend, aber er blieb in diesem gemisch aus braun, beige in verschiedenen schattierungen. bei regen sah er dennoch traurig aus, düster, aber nie verlor er dieses warme, gemütliche. die blumen auf der wiese wogten in einem einheitlichen braunbeigen teppich. ihre vielfalt bestand aus verschiedenen formen und grössen, aus düften und ihren verschiedenen eigenschaften. ganz so wie die der menschen in dem land ohne farben. eines morgens erwachte die frau und wusste, dass etwas fehlt. sie hatte im traum etwas gesehen, für das sie keine worte fand. es war unsagbar und somit unbeschreiblich. doch es hatte ihre sehnsucht geweckt. die behaglichkeit des vertrauten sepia in ihrem land ohne farben schien ihr trügerisch, sie hatte eine ahnung von mehr in ihrem traum bekommen und diese ahnung liess sie nicht mehr los. sie schaute ihren freunden in die gesichter, sprach mit ihnen darüber, dass es ein leben ausserhalb von sepia geben müsse, doch niemand verstand sie. ausserhalb von sepia? was sollte das sein?

in einer alten bibliothek schliesslich fand sie, wonach sie suchte. die buchrücken in den braunen regalen waren alt und verstaubt, sie atmeten sepia, doch ihr inhalt war spektakulär: bilder von bunten blumenwiesen und einem blauen, blauen himmel. „blau“ stand in der beschreibung neben dem bild. mit einem pfeil auf den himmel und das meer. „rot“ hiess es mit verweis auf die blütenblätter einer blume, „weiss“ waren die wolken am blauen himmel. blau gefiel ihr besonders gut. für den anfang stellte sie es sich mit sepia vor, danach mit den vielen verschiedenen farben, die sie ihrer gedankenwelt nun kannte. und eines tages wusste sie: jetzt ist es zeit, ihr land zu verlassen und auf die suche nach all diesen farben zu gehen.

BLEIBT inspiriert – traudi

 

CAMPUS….BEI GALFE’S look: 0039 italy

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