die unschuld

zeit über die unschuld zu sprechen, findet ihr nicht?

„unschuld bedeutet den zustand eines unbefangenen oder unwissenden menschen, der moralisch nicht als schuldig betrachtet oder der juristisch für schuldunfähig erklärt werden kann. mit unschuld kann im religiösen sinne auch ein zustand einer wiedererlangten schuldlosigkeit gemeint sein, etwa als erlösung von karma oder sünde.“ soweit das weltberühmte internetlexikon, das seinen namen einem kleinen wikingerjungen verdankt (oder etwa nicht?). wie dem auch sei – sachlich gesehen ist das vielleicht richtig, aber was bedeutet das im richtigen leben?

will man jetzt unschuldig sein oder nicht? im sinn der rechtsprechung wäre es wahrscheinlich besser, man wäre durch und durch unschuldig. auch wenn man das ganze nicht immer wirklich versteht. aber wenn es jetzt vor gericht draufankäme, wäre man was auch immer wahrscheinlich lieber nicht gewesen. es sei denn, es hätte wahnsinnigen spaß gemacht.

aus biblischer sicht war die unschuld ja schon mit dem ersten wunsch nach klamotten verwirkt. schade eigentlich. ob man die so verlorene unschuld jetzt nochmal wiederbekommen kann, ist schwer zu sagen. und vielleicht auch gar nicht erstrebenswert.

denn unschuld heißt ja auch irgendwie, dass man nichts erlebt hat, oder? dass man niemals ein wenig aus dem rahmen gefallen ist, dass man immer hübsch und brav war. so unschuld vom land eben. gab es da nicht noch eine art von unschuld? gab es. gibt es. aber auch sie ist irgendwie langweilig und hier und da auch ein bisschen einsam.

die farbe der unschuld ist übrigens weiß. wer hätte das gedacht? zumindest im abendland. hier trägt die braut ein weißes kleid und der bräutigam sollte – zumindest im übertragenen sinn – eine weiße weste haben.

für den anfang könnte aber auch eine weiße bluse reichen, findet ihr nicht?

bleibt inspiriert. traudi

 

CAMPUS….BEI GALFE’S look: drykorn und van laack